Fasten nach Buchinger
Fasten führt zu einer tiefen Verbundenheit mit sich selbst, mit den anderen Menschen und mit der Natur, deren Luft wir atmen, deren Wasser wir trinken, die uns ernährt, von der wir also leben.
Niklaus Brantschen (christlicher Pater und Zen-Meister)
Fasten – ist das nicht gegen die Natur, wo wir doch essen müssen um leistungsfähig zu bleiben, um zu überleben? Nein, Fasten gehört genauso zur Natur wie das Essen. Tiere und Menschen aller Kulturen tun es, gewollt und ungewollt. Es ist ein evolutionsbiologisch überaus sinnvolles Prinzip. Es hilft uns seit jeher, selbst Hungerzeiten leistungsfähig fürs Jagen und Sammeln zu überstehen – und es stößt im Körper heilsame Prozesse an. Fasten hat eine jahrtausendalte Tradition in vielen Religionen und Kulturen der Welt.
Fasten ist nicht hungern!
Was seit Jahrzehnten Fasten war, heißt heute oft „Detox“. Dieses neudeutsche Wort ist in aller Munde. Es bedeutet „Entgiftung“ bzw. „Reinigung“. Im Grunde genommen ist es aber nichts anderes als fasten.
Fasten ist nicht gleichbedeutend mit hungern. Fasten ist ein bewusster Verzicht auf feste Nahrung für eine bestimmte Zeit. Und oft der Start in ein bewussteres und achtsameres Leben.
Das Fasten nach Dr. Buchinger stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und regt die Autophagie im Körper an. Autophagie bezeichnet den Prozess, bei dem die Zellen sich erneuern. Es ist einer der wichtigsten Prozesse im Körper, um die Zellen gesund und leistungsfähig zu halten.
Das Buchinger-Fasten beinhaltet eine niederkalorische, flüssige Nahrung in Kombination mit maßvoller Bewegung und Entspannungsübungen. Neben fastenunterstützenden Maßnahmen wird auch Wissen über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit vermittelt. Richtig durchgeführt ist die Buchinger-Fastenmethode eine einfache und wirkungsvolle Gesundheitsmaßnahme, die der Prävention zahlreicher Krankheiten dient und ein idealer Einstieg in einen neuen, gesundheitsfördernden Lebensstil sein kann.
Darüber hinaus fördert das Fasten nach Buchinger die Selbstbestimmung und führt zu mehr Achtsamkeit gegenüber den eigenen Bedürfnissen, den Mitmenschen und der Umwelt. Fasten erfasst den Menschen in seiner Gesamtheit, lässt uns das Wesentliche erkennen, schärft unsere Sinne und steigert unsere Genussfähigkeit. Methodisch unterscheidet sich das Heilfasten gegenüber dem Fasten für Gesunde nach Buchinger/Lützner lediglich in der Verantwortlichkeit, Zielsetzung der (therapeutischen) Maßnahme sowie Dauer des Fastens.
Tipps für das Fasten
- Mahlzeiten in Stille einnehmen.
- Ruhepausen nach den Mahlzeiten halten.
- Viel Ruhe, Wärme und Zuwendung genießen.
- Entgiftung über die Lunge: viel spazierengehen, tief atmen. Schenken Sie sich viel frische Luft.
Die Heilkraft der Natur entlastet, was auch Stress reduziert. - Beim Spazierengehen bewusst den Atem genießen. Langsam und bewusst schreiten, beim Gehen das Abrollen des Fußes wahrnehmen.
- Die Natur bewusst erleben, den Geräuschen im Wald lauschen.
- Atemübung und Meditation sind hilfreich beim Reinigungsprozess.
- Maßvolle Bewegung ist sinnvoll, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken. Die Ausdauerbewegung entsäuert. Bewegung wirkt nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch stark auf der geistigen.
- Persönliches Fastentagebuch führen.
- Nehmen Sie sich Zeit für sich!